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Florenz Sehenswürdigkeiten

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Florenz – Sehenswürdigkeiten der Modemetropole und Perle der Renaissance

Die am Arno gelegene Hauptstadt der Toskana gilt nicht umsonst als eine der wichtigsten Kulturmetropolen Italiens. In ihr verkehrten einst Berühmtheiten wie Giotto, Dante, Michelangelo, Leonardo, Botticelli und Rafael. Florenz (ital. Firenze, 382.000 Einwohner) hat über 60 Museen zu bieten – doch die ganze Altstadt ist im Grunde ein fühlbares Museum, denn sie birgt eine Fülle von Meisterwerken der Kunst und Architektur von der Gotik bis zur Renaissance. Zudem zählt das historische Zentrum von Florenz seit 1982 zum UNESCO-Welterbe.
Neben einer unfassbaren Fülle an Kunstschätzen und mondäner Mode des 21. Jahrhunderts verzaubert die Hauptstadt der Toskana darüber hinaus mit italienischer Gemütlichkeit und einem charmanten Lebensstil.

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Kathedrale von Florenz: Duomo Santa Maria del Fiore

Im Herzen von der Altstadt Florenz liegt der Dom Santa Maria del Fiore. Die fünftgrößte Kathedrale Europas entstand auf den Fundamenten der Vorgängerkirche Santa Reparata von 406.
Die heutige Kuppel ragt 90 Meter über dem Boden – die Laterne sogar 107 Meter. Der Entwurf für die riesige Kuppel der Kathedrale stammt von Filippo Brunelleschi, der den gigantischen Baukörper ohne ein stützendes Gerüst am Boden mauerte. Dafür bediente er sich des “Fischgrätenverbands” – einer Mauertechnik, bei der sich die auftürmenden Backsteine miteinander verkeilen. Sein kühnes Vorhaben gelang und wurde 1436 mit der Kuppelweihe entsprechend gewürdigt. Die Bischofskirche der Stadt wurde der heiligen Jungfrau Maria und Gottesmutter geweiht. Angelehnt an die Florentiner Wappenblume erhielt sie den Beinamen “del Fiore”. Im Jahr 1476 wurde die Laterne auf die Kuppel gesetzt.
Durch die Verwendung unterschiedlichen Marmors ist die Fassade strukturell und farblich stark untergliedert. Der heutige Fassadenschmuck entstand im 19. Jahrhundert nach Entwürfen von Emilio de Fabris.
Der Haupteingang thematisiert die “Unbefleckte Empfängnis” sowie die “Krönung Marias” und stammt in seiner heutigen Form aus dem Jahr 1903. Das Portal am Glockenturm ist aus dem 14. Jahrhundert und zeigt u.a. die Madonna inmitten zweier Engel.

Wenn Sie nicht lang am Einlass anstehen möchten, können sie online verschiedene Angebote annehmen. Meist beginnt dann der Preis für Eintritt und Zusatzdienstleistungen bei 40€. Mit dem Ticket für Il Grande Museo Del Duomo könne Sie für 20 € den Dom, die Kuppel, das Baptisterium, den Glockenturm, die Krypta und das Museum besichtigen. Für die Kuppel muss jedoch zusätzlich eine Tour gebucht werden.

Eine weitere Möglichkeit ist die Firenze Card als „clasic“- oder „basic“-Version. Insbesondere von März bis Oktober kommt es an den verschiedenen Sehenswürdigkeit durchaus zu längeren Warteschlangen. Mit dieser speziellen Tourismuskarte, erhält man für 85-92€ pro Person für 72 Stunden Zutritt zu 76 Museen und für die meisten davon priorisierten Zugang. Familienangehörige unter 18 Jahren sind inbegriffen.

Dommuseum Museo dell’Opera del Duomo

Bereits seit dem 15. Jahrhundert ist die Opera del Duomo Sitz der Dombauhütte und Depot von Kunstgegenständen in Florenz. Zum Museum wurde es 1891. Heute können Sie zahlreiche Ausstattungsstücke von Campanile, Dom und Baptisterium bestaunen. So finden Sie z.B. Skulpturen der ersten Domfassade inklusive Zeichnungen und Modelle im Erdgeschoss des Museums.

Baptisterium San Giovanni (Battistero San Giovanni)

Die Johannes dem Täufer gewidmete Taufkirche wurde zwischen 1059 und 1150 errichtet. Mit ihrer Lage westlich des Doms von Florenz und ihrem achteckigen Grundriss entspricht sie dem Typus frühchristlicher Taufkirchen.
Das Ostportal – die berühmte Porta del Paradiso (Paradiestür) ist der Publikumsmagnet der Taufkirche und wohl das berühmteste Bronzeportal Italiens. Sie wurde von Lorenzo Ghiberti geschaffen, der fast 28 Jahre daran arbeitete. Die zehn vergoldeten Platten zeigen von links oben nach rechts unten: Sündenfall, Kain und Abel, Geschichte Noahs, Abraham und Isaak, Esau und Jakob, Joseph und seine Brüder, Moses empfängt die Gesetzestafeln, Jericho, David und Goliath, die Königin von Saba und Salomon.
Die Kuppel in der Taufkirche ist ein weiterer Blickfang. Sie ist mit goldenen Mosaiken geschmückt, die das Jüngste Gericht darstellen. Ein Highlight der Mosaike der Chorkapelle ist die Darstellung des Lamm Gottes.

Glockenturm Campanile

Der 82 Meter hohe Glockenturm von Florenz wurde von Giotto 1334 im Stil der italienischen Gotik entworfen. Er selbst vollendete den Sockel – für den Abschnitt darüber ist Andrea Pisano verantwortlich. Die Geschosse mit den Doppelfenstern stammen von Taddeo Gaddi. Da sich beide an die Vorschläge Giotto’s hielten, ist der Campanile in Florenz heute ein stimmiges Bauwerk mit nuancenreicher Marmorverkleidung. Wer sich mit einem eindrucksvollen Blick über die Stadt Florenz belohnen will, muss 466 schmale Stufen überwinden.

Piazza della signoria – Herzstück von Florenz

Der eindrucksvolle Platz wird in Reiseführern oft als “touristisches Herzstück der Stadt Florenz” bezeichnet und ist in seiner Bedeutung dem Domplatz durchaus ebenbürtig. Der Piazza della Signoria verkörpert die weltliche Macht der einstigen freien Stadtrepublik Florenz.
Nicht weit vom Neptun-Brunnen erinnert eine Granitscheibe im Pflaster an die Verbrennung Savonarolas 1498, nachdem der Gottesstaat des Dominikanerpriors in Florenz gescheitert war.
Eine weitere Sehenswürdigkeit auf dem Piazza ist das Reiterstandbild Cosimos I. de’ Medici (1594). Die Statue wurde von Giambologna gefertigt und soll an die Ernennung Cosimos zum Großherzog der Toskana erinnern.
Den Platz beherrscht die Fontana del Nettuno (der Neptun-Brunnen), der anlässlich der Hochzeit von Francesco de’ Medici mit Johanna von Österreich von Bartolomeo Ammanati erschaffen wurde.

Die Landsknechthalle – Loggia dei Lanzi

Die Loggia dei Lanzi wurde 1376 bis 1382 von Benci di Cione und Simone di Francesco Talenti errichtet und zählt neben dem Palazzo Vecchio zu den schönsten Bauten der Florentiner Gotik. Der Name stammt von den “Lanzichenecchi”, den Schweizer Landsknechten (auch Schweizer Garde), die hier als Wachposten dienten.
In der Halle der Loggia sind bedeutende Werke der Bildhauerkunst zu bewundern: die Bronzestatue “Perseus” von Benvenuto Cellini, die Marmorgruppe “Raub der Polyxena” von Pio Fedi sowie die Marmorgruppe “Herkules kämpft mit den Kentauren Nessos” von Giambologna.

Gucci Museum

Im Gebäude links des Palazzo Vecchio tagte einst das Handelsgericht der Kaufmannsgilde von Florenz, was Besucher heute noch an den Wappen der Handwerksstände erkennen können. Jetzt dürfen Modefans aus aller Welt Koffer, Taschen, Schuhe und Stoffentwürfe des weltbekannten Labels Gucci bestaunen. Selbstverständlich gibt es neben dem eleganten Museum auch einen Shop und ein Designercafé.

Geschichtsträchtiges Rathaus: Palazzo Vecchio

Der wuchtige gotische Bau des Palazzo Vecchio symbolisiert die politische und kulturelle Glanzzeit der Stadt Florenz. Der 94 Meter hohe Turm des Palazzo Vecchio dominiert den Platz.
Der Bau begann um ca. 1300 – vermutlich unter der Leitung von Arnolfo di Cambio.
Einst bewohnten ihn die Magistrats-Regierung der Republik, dann die Familie Medici und heute ist er Sitz der Stadtverwaltung von Florenz. Die Prunkräume wurden als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht (Museo di Palazzo Vecchio).
Im Salone dei Cinquecento – der einst von Cosimo I. für Audienzen genutzt wurde – beginnt die Besichtigung des Museo di Palazzo Vecchio. An den Wänden und der Decke finden Sie Malereien von Vasari und seiner Werkstatt. Darüber hinaus können Sie Skulpturen von Vincenzo de Rossi zu den “Taten des Herkules”, Michelangelos “Genius des Sieges” sowie Giambolognas “Florenz siegt über Pisa” und viele weitere Kunstwerke bewundern.
Weiter geht es in das Studiolo di Francesco I, der hier einst naturwissenschaftlichen Studien nachging. Heute finden Sie hier faszinierende Skulpturen und Bilder, die sich in Anlehnung an die Studien Francescos mit den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft auseinandersetzen.
Die Quartieri Monumentali – die Gemächer der Medici – liegen auf der gegenüberliegenden Seite. Sie beinhalten eine Vielzahl von Bilderzyklen, welche die Familiengeschichte der Medici idealisieren und verherrlichen.
In der zweiten Etage befinden sich die Quartieri degli Elementi – maßgeblich von Vasai gestaltet, die Quartieri di Eleonora, sowie die bedeutenden Säle aus republikanischer Zeit Sala dell’Udienza und die Sala dei Gigli (Saal der Lilien).
Das Mezzanino, welches sich zwischen beiden Etagen befindet, enthält Werke von Andrea Orcagna, Pietro Lorenzetti, Vasari, Bronzino und Pontormo. Bei Führungen können Sie zudem geheime Räume, die Percorsi Segreti, entdecken.
Vor dem Palazzo Vecchio ist die Kopie von Michelangelos David zu bewundern, die zweifelsohne als eine der berühmtesten Skulpturen der Welt gilt. Links vom Haupteingang können Sie eine Kopie des Marzocco-Löwen mit Florentiner Wappen von Donatello bestaunen. Daneben steht die Kopie der Bronzestatue “Judith und Holofernes” vom selben Künstler. Eine weitere Sehenswürdigkeit außerhalb des Palastes ist eine Marmorgruppe von Bandinelli.
Die einstige Camera d’Arme (Waffenkammer) ist vom Hof aus zugänglich und wird heute für wechselnde thematische Ausstellungen genutzt. Sie ist der einzige unverändert erhaltene Raum aus dem 14. Jahrhundert.

Palazzo und das Kunstmuseum Galleria degli Uffizi

Der an die Piazza della Signoria angrenzende Palazzo beherbergt die Galleria degli Uffizi – eine der berühmtesten Gemäldegalerien der Welt. Darin finden Sie nicht nur florentinische und italienische Meisterwerke, sondern auch viele Gemälde international renommierter Künstler wie Leonardo da Vinci und antike Gemälde.
Als Cosimo I. de’Medici aus dem Palazzo Medici-Riccardi in den Palazzo Vecchio zog, mussten die Florentiner Ämter aus ihren Gebäuden weichen. Für deren Büros “Uffizi” wurde ein eigenes Gebäude vorgesehen, dessen Grundsteinlegung um 1560 erfolgte. In weniger als einem halben Jahr errichtete man einen Korridor, der den Palazzo Vecchio, über den Palazzo degli Uffizi und den Ponte Vecchio mit dem Palazzo Pitti verband. Die bis 1580 andauernden Arbeiten wurden von Vasari, Buontalenti und Parigi geleitet.
Die Kunstsammlungen, die Sie heute bestaunen können, gehen aus dem Besitz der Familie Medici hervor und wurden 1743 der Stadt Florenz hinterlassen. Doch nicht nur die Gemälde sind äußerst reizvoll, auch die Innenausstattung der Korridore mit ihren Groteskmalereien, antiken Skulpturen und Statuen sowie Wandteppichen sollten Sie nicht verpassen.
Absolut einzigartig ist die Sammlung florentinischer Renaissancemalerei. Die zwischen 1300 und 1500 geschaffenen Gemälde sind richtungsweisend für die Malerei des Abendlandes. Die Ausstellung beginnt in Saal 2, Raum 2 mit toskanischer Malerei um 1300 und wird chronologisch fortgesetzt. Der Besucher kann sich von dort aus problemlos an einer fortlaufenden Führungslinie orientieren.
Ab dem achteckigen Galeriesaal 18 (Tribuna) wird die chronologische Reihenfolge zugunsten einer Anordnung nach Schulen und Ländern aufgegeben. Im neu erschlossenen ersten Stock finden Sie im Sale Blu spanische, französische und niederländische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts und im Sale Rosse Meisterwerke des Florentiner Manierismus.

Die alte Brücke Ponte Vecchio

Der pittoreske Ponte Vecchio über den Arno, mit vielen Juweliergeschäften, ist ein wahrer Touristenmagnet in Florenz. Die “Alte Brücke” wurde an der schmalsten Stelle des Arno errichtet. Sie erlebte mehrere Instandsetzungen, bis man im 13. Jahrhundert auf ihr Läden und Wohnungen einrichtete.
Damals entsorgten alle Ladenbesitzer ihre Abfälle gleich im Fluss – das freute zwar die Fische, verärgerte aber Besucher und Anwohner. So beschloss Großherzog Ferdinando I., dass nur noch Goldschmiede auf der Brücke Läden unterhalten dürfen. Diesem historischen Beschluss verdanken wir heute die Schmuckgeschäfte auf dem Ponte Vecchio. So können Sie heute folgerichtig die Büste des berühmtesten florentiner Goldschmiedes Benvenuto Cellini im Zentrum der Brücke bestaunen. Im ersten Stockwerk der Ponte Vecchio verläuft der Corridoio Vasariano – der Verbindungsgang vom Palazzo Vecchio zum Palazzo Pitti.

Renaissance-Palast Palazzo Pitti

Der Pallazo Pitti mit seiner 205 Meter langen burgähnlichen Fassade aus roh behauenem Stein umfasst eine Grundfläche von 32.000 m² und wirkt sehr imposant auf die Besucher.
Ursprünglich war er Schauplatz des höfischen Lebens der Großherzöge – heute ist er für jedermann zugänglich und beherbergt eine umfangreiche Gemäldegalerie von europäischem Rang.
Die Galleria Palatina mit ihren 26 Sälen befindet sich im linken Flügel der ersten Etage des Palastes. Hier stoßen Sie auf bedeutende Werke von Raffaello, Tiziano, Corregeio, Rubens, van Dyck, Pietro da Cortona und weiterer Meister der Renaissance und des Barock.
Im rechten Flügel des Palastes können Sie die königlichen Gemächer (Galleria Palatina) mit ihren 14 prunkvollen Räumen bestaunen.
In der zweiten Etage finden Sie die Galerie der Modernen Kunst (Galleria d’Arte Moderna), die Werke aus dem späten 18. Jh. bis zum Beginn des ersten Weltkrieges zeigt.
Die Schatzkammer der Medici (Museo degli Agenti) ist im Parterre der Sommerwohnung untergebracht. Sie beeindruckt mit Vasen aus Halbedelsteinen, Steinschnitten, filigranem Bergkristall und Elfenbeinarbeiten sowie Uhren und Waffen.
Über 6000 historische Theaterkostüme und Accessoires aus fünf Jahrhunderten können in der Kostümgalerie (Galleria del Costume) im rechten parkseitigen Anbau bewundert werden. Die Ausstellung variiert alle zwei Jahre, um möglichst viele der Ausstellungsstücke zu zeigen.
Am Ende des Parks finden Sie den kleinen Palast Palazzina del Cavaliere aus dem 18. Jahrhundert. Hier wird die Porzellansammlung der Medici (Museo delle Porcellane) ausgestellt. Die Sammlung wurde im 19. Jahrhundert um geplünderte Stücke aus den Museen Parma und Piacenza erweitert. Sie können Porzellan aus Meißen und Sèvres aus der toskanischen Manufaktur Doccia bestaunen. Der reguläre Eintritt kostet 16 €.

Boboli Garten – Giardino di Boboli

Der Boboli Garten in Florenz wurde auf einem ehemaligen Steinbruch errichtet und ist eines der ersten Beispiele für den Typus des italienischen Gartens. Nicht verpassen sollten Sie den Bacchusbrunnen, an dem der Hofzwerg Cosimos I. auf einer Schildkröte reitend verewigt ist. Tickets für den Eintritt werden auch online über Uffizi für 2 bis 10 € angeboten.

Piazzale Michelangelo

Ebenso wie der Palazzo Pitti und der Boboli-Garten befindet sich auch der Piazzale Michelangelo auf der südlichen Seite des Flusses Arno. Von hier kann man besonders bei schönem Wetter einen wundervollen Ausblick auf die Stadt und ihr historisches Zentrum genießen. Da sich der Platz außerhalb der Altstadt befindet, lässt sich eine Tagestour entlang der vielen Sehenswürdigkeit gut abschließen. Bei Sonnenuntergang und Straßenmusik verstrahl dieser Ort eine magische Stimmung.

Basilika San Lorenzo in Florenz

San Lorenzo gehört zu den bedeutendsten Kunststätten der Stadt Florenz. Auf dem Gelände befand sich bereits seit 393 eine Kirche, bevor Cosimo de Medici den verfallenen Bau durch Brunelleschi im Renaissancestil beauftragte. Die Vollendung war Manetti übertragen worden, der sich allerdings nicht an die Vorgaben Brunelleschis hielt und so den düsteren Innenraum schuf. Donatello gestaltete die berühmten Kanzeln mit Bronzereliefs und ausdrucksvollen Darstellungen der Leidensgeschichte.
Die alte Sakristei legte Brunelleschi als quadratischen Zentralraum mit zwölfseitiger Fächerkuppel an, die durch eine Tempellaterne gekrönt ist. Die Stuckdekoration stammt ebenfalls von Donatello, sie zeigt die Geschichte von Johannes dem Evangelisten. Auch die Bronzetüren, auf denen Apostel, Evangelisten und Märtyrer abgebildet sind, wurden von Donatello geschaffen. Den Sternenhimmel vom 5. Juli 1422 über Florenz bildet das Deckenfresko kunstvoll ab.
Die Biblioteca Laurenziana wurde ab 1524 von Michelangelo für die Büchersammlung von Guido de Medici errichtet. Diese umfasste um die 10.000 Bände. Michelangelo schuf mit der Bibliothek eines der bedeutendsten Bauwerke des Übergangs von Renaissance zu Barock und prägte so eine ganze Epoche: den Manierismus.
Das Kirchenschatz-Museum befindet sich unter der Bibliothek und beherbergt eine Sammlung sakraler Gegenstände vom 14. bis zum 19. Jahrhundert. Ein Christus von Michelozzo, der als Teil eines Kruzifix für Cosimo I. geschaffen wurde, gehört wohl zu den beeindruckendsten Stücken der Sammlung.

Palast der Frührenaissance: Palazzo Medici Riccardi

Schräg gegenüber der Kirche San Lorenzo befindet sich der majestätische Quaderbau, welcher die Macht des reichen Patriziergeschlechtes symbolisiert. Der Wohnsitz Cosimos I. diente auch als Zentrum der Verwaltung der Familiengeschäfte. Das Bauwerk ist neben dem Palazzo Pitti eines der besten Beispiele für den Profanbau der Frührenaissance.
Von außen wirkt er trotz der langen Fensterfronten eher klobig, im Inneren jedoch birgt er eine wertvolle Kapelle. Auch der Innenhof steht im Kontrast zur schlichten Front: er zeigt einen eleganten Arkadengang, Loggien sowie einen Garten mit Springbrunnen.
Der Palast wurde von Michelozzo 1444 bis 1460 für Cosimo I. erbaut. 1449 wurde hier Lorenzo der Prächtige geboren, der als besonders kunstsinnig galt und viele junge Künstler im Palazzo aufnahm – wie den jungen Michelangelo. 1659 erwarben ihn die Riccardi, welche ihn an der Palastfront ausbauen ließen. Seit 1814 nutzt ihn die Provinzverwaltung.
In der ersten Etage befindet sich die Hauskapelle der Medici (Cappella dei Magi). Sie besteht aus zwei quadratischen Kammern mit Holzdecke und einem Marmorfußboden. In der kleineren Kammer befindet sich ein Altar. Die filigran gearbeiteten Fresken von Benozzo Gozzoli zeigen Engelschöre zu beiden Seiten des Fensters. In die biblischen Darstellungen wurden die Medici eingearbeitet.

Buntes Markttreiben auf dem Mercato Centrale

Der Mercato Centrale (zentraler Markt) bietet den Besuchern im Zentrum der Stadt Florenz ein Fest für alle Sinne: bunte Farben und exotische Gerüche auf insgesamt 6134m² und zwei Etagen. Giuseppe Mengoni erschuf – von den Pariser Markthallen inspiriert – zwischen 1869 und 1873 die damals größte Markthalle für Lebensmittel in Europa. Der Architekt, welcher auch für die Galleria in Mailand verantwortlich ist, verwendete – dem Zeitgeist folgend – eine Eisenkonstruktion mit viel Glas.

Gotische Klosteranlage Santa Maria Novella

Die Dominikanerkirche Santa Maria Novella gehört zu den bedeutendsten Kirchen der Stadt Florenz. Sie erscheint unweit des gleichnamigen Bahnhofs mit ihrer filigran strukturierten Fassade und dokumentiert mit ihrer Baugeschichte den Übergang von der Gotik zur Renaissance. Die Grundsteinlegung erfolgte 1246 und um 1300 war der Bau größtenteils fertig gestellt. Die Fassade schuf Leon Battista Alberti 1446 bis ca. 1470. Sie ist durch verschiedenfarbigen Marmor gegliedert. Vom Hauptportal bis zum Chor misst der Baukörper 99m. Bereits im vorderen Mittelschiff findet sich ein frühes Meisterwerk von Giotto. Ein gemaltes Kruzifix (ca. 1290), welches durch die anrührende Darstellung der Gesichtszüge des leidenden Jesu Vorbildcharakter für andere Maler des 14. Jahrhunderts wurde.
In der Cappella Strozzi di Mantova (links vom Haupttor) am Beginn des rückwärtigen Hauptschiffes schuf Nardo di Cione 1357 Fresken mit Themen aus Dantes “Göttlicher Komödie”.
Einen Blick wert ist auch die Hauptchorkapelle, hier hat Ghirlandaio Szenen aus dem Leben Marias und Johannes des Täufers verewigt. In der Capella Filippo Strozzi können Sie Bilder von Filippo Strozzi aus dem Leben des Apostels Philipps bewundern.
Die Marmorkanzel an der zweiten Säule links geht auf einen Entwurf Brunelleschis zurück, den Buggiano ausführte. An der Wand des Seitenschiffs dahinter befindet sich ein Fresko von Masaccio: Die Dreifaltigkeit. Sie zeigt Jesu am Kreuz, über ihm den heiligen Geist als Taube und dahinter den Gottvater die Arme ausbreitend. Zu Jesu Füßen stehen Maria und Josef mit verstörtem Gesichtsausdruck. Das Fresko gilt aufgrund der detaillierten und pointierten Darstellung als eines der Meisterwerke Masaccios.

Franziskanerkirche Santa Croce

Santa Croce ist zweifellos einer der beeindruckendsten Sakralbauten der Stadt Florenz und mit 115 Metern Länge und 38 Metern Breite die größte Franziskanerkirche weltweit.
Die Bauarbeiten zum Gotteshaus begannen um 1295 – vermutlich unter Arnolfo di Cambio. 1443 wurde die Kirche schließlich in Anwesenheit Papst Eugen IV. geweiht. Heutige Besucher bewundern eine Fassade aus dem 19. Jahrhundert mit verschiedenfarbigem kontrastierenden Marmor.
Die beeindruckende Raumwirkung verdankt die Kirche einem offenen Konzept mit 14 runden Tragsäulen. Die Kapellen der Kirche erinnern an Größen des künstlerischen und geistigen Lebens Italiens: Michelangelo Buonarroti, Dante, Galileo Galilei und Niccolò Machiavelli.
Weitere Sehenswürdigkeiten der Santa Croce sind die Cappella Castellani, Baroncelli, Peruzzi, Bardi sowie die Cappella de Medici, in der Sie einzigartige Gemälde und Fresken bedeutender Florentiner Künstler – Agnolo Gaddi, Giotto und Andrea del Robbia – bestaunen können.

Piazza Santa Croce

Der Piazza Santa Croce ist für mittelalterliche Verhältnisse ein ungewöhnlich weiter Platz, der für Predigten der Franziskanermönche und Versammlungen des Volkes bestimmt war. Auf dem Platz wurde bereits im 16. Jahrhundert eine Art Fußball, “Calcio”, gespielt. Die Tradition wird bis heute fortgeführt und so treffen sich alljährlich im Juni Sportenthusiasten in der Stadt Florenz auf dem Piazza Santa Croce, um “Calcio in Costume” – also das Ballspiel in Kostümen des 16. Jahrhunderts zu zelebrieren.

Das Museum vom Kloster: Museo Dell’Opera di Santa Groce

Im Klosterkomplex von Santa Croce können Sie zwei Kreuzgänge, die Pazzi-Kapelle des Meisters Brunelleschi sowie das im Refektorium und anderen Klosterräumen untergebrachte Museum besuchen. Von vielen Besuchern wird diese Ausstellung auch als eine der beeindruckensten Sehenswürdigkeiten beschrieben. Grund sind die prachtvollen Kunstwerke, die hier im Original bestaut werden dürfen.
Hervorzuheben ist das “Letzte Abendmahl” von Taddeo Gaddi (um 1360), das gemalte Kruzifix von Cimabue sowie Werke von Andrea Orcagna, Donatello, Domenico Veneziano, Maso di Banco sowie Andrea della Robbia.

Nationalmuseum Bargello – Museo Nazionale del Bargello

Der wuchtige gotische Palazzo del Bargello wurde von den Florentiner Bürgern als Zeichen ihres Sieges über den Adel um 1250 errichtet. Mit seinem Turm und dem Zinnenkranz symbolisiert er seine Bedeutung als Sitz der Macht und prägt die Skyline von Florenz. Das Nationalmuseum befindet sich seit 1865 im Palazzo del Bargello.
Gleich nach dem Eingang folgt der ehemalige Waffensaal. Hier befinden sich Skulpturen aus dem 16. Jahrhundert sowie die Michelangelo-Sammlung. Nicht verpassen sollten Sie die wohl meisterhafteste, filigranste Darstellung von Trunkenheit in Michelangelos “Bacchus” aus Marmor sowie die Kunstwerke David Apoll, Brutus und viele mehr.
Vom gotischen Innenhof mit Arkaden, der einst für Hinrichtungen diente, führt eine Treppe hinauf zur Loggia Verone. Dort sehen Sie größtenteils Werke von Giambologna aus dem 16. Jahrhundert.
Von der Loggia geht es in den Donatello-Saal, der vornehmlich Werke aus dem frühen 15. Jahrhundert u.a. von Donatello, Michelozzo, und Luca della Robbia zeigt.
Ebenfalls ausgestellt sind die Arbeitsproben von Ghiberti und Brunelleschi für das Portal am Battistero di San Giovanni.

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Florentia, Firenze, Florenz – Die Highlights auf einen Blick

  • Duomo Santa Maria del Fiore
  • Museo dell’Opera del Duomo
  • Battistero San Giovanni und Campanile
  • Piazza della signoria – Herzstück von Florenz
  • Die Landsknechthalle – Loggia dei Lanzi
  • Gucci Museum
  • Palazzo Vecchio
  • Palazzo und Galleria degli Uffizi
  • Ponte Veccio
  • Palazzo Pitti:
  • Boboli Garten – Giardino di Boboli
  • Kirche San Lorenzo
  • Kirche Santa Croce
  • Piazza Santa Croce
  • Museo Nazionale del Bargello
  • Museo Dell’Opera di Santa Croce

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Unsere Quellen und Literaturtipps für Sie:

Schetar, Daniela / Köthe Friedrich: CityTrip Florenz, Bielefeld 2009

Galenschovski, Carmen / Dürr Bettina / Strüber, Reinhard: Florenz.